Litauen und Northrop Grumman kooperieren bei Munitionsproduktion

Litauen und Northrop Grumman unterzeichnen 

BELFAST — Litauen und der US-Rüstungskonzern Northrop Grumman haben eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) unterzeichnet, um die lokale Produktion von mittelkalibriger Munition für Schützenpanzer (Infantry Fighting Vehicles, IFVs) zu fördern. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Verteidigungsindustrie Litauens zu stärken und die Lieferketten für Munitionsversorgung in der Region zu optimieren.

In einer offiziellen Mitteilung erklärte Northrop Grumman, dass die neue Vereinbarung es dem Unternehmen ermöglicht, „Technologien und fortschrittliche Fertigungskompetenzen mit der litauischen Industrie zu teilen, im Einklang mit der US-Politik.“ Die Unterstützung der Verteidigungsindustrien der Verbündeten sei entscheidend, um Bestände aufzufüllen und die Munitionslieferketten zu verbessern, insbesondere vor dem Hintergrund der gestiegenen Nachfrage nach Artilleriegeschossen im Zuge des Ukraine-Kriegs.

Litauen verstärkt seine Verteidigungsindustrie

Litauen, das eine direkte Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad hat, hat während des Ukraine-Krieges umfangreiche militärische Hilfe geleistet. Das baltische Land hat der Ukraine unter anderem 155-mm-Munition, M577-Panzerfahrzeuge, Drohnen-Abwehrsysteme und Munition für Carl Gustaf Panzerabwehrwaffen bereitgestellt. Darüber hinaus plant Vilnius, seine Verteidigungsausgaben bis 2025 auf 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen, was über dem NATO-Ziel von 2 Prozent liegt.

Litauen und Northrop Grumman

Laurynas Kasčiūnas, der Verteidigungsminister Litauens, betonte den strategischen Wert der Zusammenarbeit mit Northrop Grumman: „Dieses Projekt stärkt nicht nur die langjährige Partnerschaft zwischen Litauen und den USA, sondern bietet auch einen klaren Mehrwert für unsere nationale Sicherheit und die gesamte Region. Durch die Integration fortschrittlicher amerikanischer Technologien verringern wir die Abhängigkeit von langen Lieferketten und fördern Innovationen in unserer Verteidigungsindustrie.“

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Giraitė Armaments Plant unterstützt die Munitionsproduktion

Neben Northrop Grumman wird auch die staatliche Giraitė Armaments Plant in Litauen an dem Munitionsproduktionsprojekt teilnehmen, wie die litauische Finanzministerin Gintarė Skaistė bestätigte. Litauen betreibt derzeit 89 Boxer-Schützenpanzer (IFVs), die im nationalen Dienst als Vilkas (Wolf) bezeichnet werden. Diese wurden im Rahmen eines 670-Millionen-Euro-Deals (745 Millionen US-Dollar) erworben, wobei die letzten Fahrzeuge Ende 2023 ausgeliefert wurden. Litauen hat zudem Verhandlungen mit ARTEC, dem Hersteller des Boxers, über den Kauf weiterer 120 Fahrzeuge aufgenommen.

Die Boxer-Schützenpanzer sind mit israelischen Rafael Samson Mk II fernbedienten Waffenstationen, Spike LR Panzerabwehrraketen und den Northrop-Grumman-Bushmaster MK44S 30-mm-Kettenkanonen ausgestattet, was ihre Schlagkraft deutlich erhöht.

Strategische Partnerschaften für die Zukunft

Die jüngste Absichtserklärung folgt auf eine ähnliche Vereinbarung zwischen Litauen und dem deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall zur Errichtung einer 155-mm-Artilleriegranatenfabrik. Diese neue Anlage wird die erste ihrer Art in Litauen sein und fällt unter die aktuellen Vorschriften für großangelegte litauische Verteidigungsprojekte.

Diese strategischen Investitionen und Partnerschaften sollen Litauens Verteidigungsfähigkeiten stärken und gleichzeitig zur Unabhängigkeit der Munitionsversorgung in Europa beitragen.

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